Verbittert in seiner Taubheit, hadernd mit seinem Werk, aufbrausend – so zeigt der Film „Louis van Beethoven“ den großen Komponisten 1826, am Ende seines Lebens. Beethoven, gespielt von Tobias Moretti, verbringt mit seinem selbstmordgefährdeten Neffen Karl etliche Wochen auf dem Landgut seines Bruders Johann. In Rückblenden werden eindrucksvoll die Kindheit und Jugend des früh als Genie Geltenden gezeigt, der vor allem durch Klavierimprovisationen Staunen erregte. Treffend werden das zunehmende Selbstbewusstsein des Jugendlichen, aber auch die
damaligen Standesschranken deutlich, die Beethoven eine Liebesbeziehung zu seiner adligen Jugendliebe verbieten. So wird plausibel, dass sich der Künstler von den Ideen der Französischen Revolution angesprochen fühlte.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Louis van Beethoven
Polyband GmbH/ARD, München 2020, Laufzeit etwa 120 Minuten, € 13,99