Seit dem Karfreitagsabkommen 1998 schien der Nordirland-Konflikt, der so lange die Beziehungen zwischen Großbritannien und der Republik Irland belastet hat, beigelegt zu sein, doch erst jüngst flammte er erneut auf – im Streit um das Hissen der britischen Flagge auf dem Rathaus in Belfast. Wer sich mit den historischen Hintergründen dieses erbitterten Machtkampfs zwischen der protestantischen und der katholischen Bevölkerung Irlands befassen möchte, der kann zu dem Buch von Jörg Lahme über William Drennan greifen. Der Arzt, Poet und Politiker war Mitbegründer der „United Irishmen“, einer Vereinigung, die zu den Wurzeln der späteren „Irish Republican Army“ (IRA) gehört.
Lahme führt den Leser ins Irland des 18. Jahrhunderts und nach Belfast, wo Drennan 1754 als Sohn eines Pfarrers der presbyterianischen Kirche geboren wurde. Im Anschluss entfaltet der Autor den politischen Werdegang des sich für die Versöhnung der Konfessionen einsetzenden Iren, den die schottische Aufklärung ebenso wie der ameri‧kanische Unabhängigkeitskrieg beeinflusste, und würdigt ihn als einen der bisher zu wenig beachteten, aber gleichwohl einen der wichtigsten Vordenker der irischen Unabhängigkeit.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger