Die Historikerin Leah Redmond Chang beleuchtet die Leben der Renaissance-Königinnen Katharina de’ Medici aus Frankreich, Elisabeth von Valois aus Spanien und Maria Stuart aus Schottland. Die Schicksale der drei Regentinnen waren eng miteinander verflochten: Elisabeth war Katharinas Tochter, Maria Stuart ihre Schwiegertochter. Aber auch über die verwandtschaftlichen Bande hinaus hatten die Frauen viel gemein: Alle drei heirateten früh, mussten ihre Heimat verlassen und schon in jungen Jahren große politische Verantwortung übernehmen.
Anhand von teilweise noch wenig erforschten Quellen wie Briefen, diplomatischen Depeschen, Botschaftsberichten, Notizbüchern und bildlichen Darstellungen rekonstruiert die Autorin die ineinander verschlungenen Lebenswege der Herrscherinnen vor dem Hintergrund der unruhigen Geschichte des 16. Jahrhunderts, die durch kriegerische Auseinandersetzungen, religiöse Konflikte und drohende Revolutionen geprägt war. Sie zeigt Parallelen auf, beleuchtet Rivalitäten und Konflikte, beschreibt Ängste, Hoffnungen und Sehnsüchte. Dabei untersucht Chang insbesondere, was eigentlich das spezifisch Weibliche an der Macht dieser Frauen ausmachte. Sie möchte so nicht nur eine Biographie der drei Königinnen, sondern auch eine übergeordnete Geschichte über weibliche Herrschaft vorlegen.
Rezension: Dr. Anna Joisten
Leah Redmond Chang
Junge Königinnen
Katharina de’ Medici, Elisabeth von Valois, Maria Stuart und der Preis der Macht
Goldmann Verlag, München 2023, € 28,–