Richard Tames nimmt seine Leser mit in das London Shakespeares. Wie typische Reiseführer informiert das Buch über Anreise und Unterkunft, Küche, Sehenswürdigkeiten und Ausflüge in die nähere Umgebung – allerdings für die Jahre 1598 und 1599.
Auch damals konnte man sich auf einer Einkaufstour durch London nach der neuesten Mode einkleiden, doch anstatt zu „Harrods“ ging man an die Königliche Börse, um Wams und Halskrause zu erstehen. Oder: Anstelle des heutigen Musical-Besuchs wird dem Reisenden ein Hahnenkampf oder der Besuch einer öffentlichen Hinrichtung nahegelegt.
Lokalkolorit erhalten die Kapitel durch Kästen, die dem Leser das „Stadtgespräch“ näherbringen. Man erfährt, wie etwa Admiral Sir Francis Drake kurz vor dem Kampf gegen die spanische Armada noch genug Zeit für ein Kegelspiel fand.
Zu jedem Kapitel finden sich Vokabelhilfen für den Leser, um das „Londoner“ Englisch der damaligen Zeit zu verstehen, etwa was man bekommt, wenn man im Gasthaus „pottage“ oder „humbles“ bestellt. So entdeckt der Leser nicht nur das historische London, sondern eine ganze Epoche.
Rezension: Carmen Fischer