Spanien gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen der Europäer. Dass die meisten der Touristen mit der Geschichte des Landes jenseits der Pyrenäen vertraut sind, darf jedoch bezweifelt werden. Hier setzt das Buch von Birgit Aschmann und Klaus Herbers an, das sich auch an ein breiteres geschichtsinteressiertes Publikum richtet. Die beiden Historiker, die über Jahrzehnte zum Thema geforscht haben, erzählen die Geschichte Spaniens vom frühen Mittelalter bis ins späte 20. Jahrhundert. Und dies tun sie anders, als man es etwa aus strukturgeschichtlich angelegten Darstellungen kennt: Anhand von 18 biographischen Porträts sollen Gesellschaft, Politik und Kultur der spanischen Geschichte anschaulich gemacht werden.
Die eine Hälfte der vorgestellten „Schlüsselgestalten“ lebte im Mittelalter, die andere in der Neuzeit – angefangen beim Erzbischof Isidor von Sevilla und endend mit der baskischen Kommunistin Dolores Ibárruri. Dabei wurden vor allem Personen ausgewählt, die eng mit der Geschichte Europas verbunden waren. Unter ihnen sind nicht nur Königinnen, Herrscher und Staatslenker, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter des religiösen und geistigen Lebens.
Rezension: Anna Joisten
Birgit Aschmann/Klaus Herbers
Eine andere Geschichte Spaniens
Schlüsselgestalten vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert
Böhlau Verlag, Köln 2022, 416 Seiten, € 45,–
Holger Ehling
Geschichte Spaniens
Von der Frühzeit bis zum 21. Jahrhundert
S. Marix Verlag, Wiesbaden 2022, 224 Seiten, € 10,–