Wer sich der Geschichte einer Stadt nähern möchte, kann dies auf unterschiedliche Arten tun. Die Kunsthistorikerin Jessica Maier hat einen besonderen Weg gewählt: Anhand von rund 140 Karten, Plänen und Ansichten – vom ältesten bekannten Stadtplan aus Marmor bis zu modernen Metro-Plänen – zeigt sie, wie die Weltstadt Rom sich in kultureller und städtebaulicher Hinsicht stetig veränderte und immer wieder neu erfand.
Das großformatige und aufwendig illustrierte Buch ist in zehn Kapitel gegliedert, die von den mythischen Anfängen der Stadt im 8. Jahrhundert v. Chr. über die Blütezeit im römischen Reich bis zum Niedergang in der Spätantike führen. Es folgt der Wiederaufbau in der Renaissance, die Zeit der Pilger- und Bildungsreisen und schließlich der Beginn des Massentourismus im 19. Jahrhundert. Abschließend richtet die Autorin den Blick auf aktuelle Stadtplanungen und mögliche künftige Entwicklungen. Die Leser erhalten dabei Einblicke in das Rom der Cäsaren, der Päpste, der Gelehrten, der Pilger und weiterer Reisender bis zu den modernen Touristen und erfahren, wie diese Zeitzeugen die Stadt jeweils wahrgenommen und bildlich manifestiert haben. Ein wunderschöner Bildband für alle Rom-Liebhaber!
Rezension: Anna Joisten
Jessica Maier
Rom – Zentrum der Welt
Die Geschichte der Stadt in Karten, Plänen und Veduten
Verlag wbg Theiss, Darmstadt 2022, 216 Seiten, € 98,–