Dass es sich bei der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg um eine Medienrevolution gehandelt hat, ist unumstritten. Erst die Typographie ermöglichte die „Massenkommunikation“, etwa durch Flugblätter. Der englische Publizist John Boardley erkundet, wie die Erfolgsgeschichte des Buchdrucks begann, und schildert in lockerem Ton die „zwölf wichtigsten Innovationen der frühen Druckgeschichte“ wie die Entwicklung der ersten Kursivschriften, des ersten Farb-, Gold- oder Notendrucks oder der ersten gedruckten Karten. Und was lasen Kinder im 15., was im 18. Jahrhundert? Auch darauf gibt der Autor eine Antwort.
Während die historischen Ausführungen, die einzelne Kapitel einleiten, zum Teil etwas holzschnittartig geraten sind, werden die drucktechnischen Errungenschaften nachvollziehbar erläutert und durch schöne Bilder ergänzt. Deutsche, italienische und englische Drucker und Druckerinnen bemühten sich, die Qualität ihrer Erzeugnisse zu verbessern. Von ihnen lesen wir ebenso wie von schreibenden Nonnen oder findigen Verlegern.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
John Boardley
Die Erfindung des Buchs
Zwölf Innovationen der frühen Druckgeschichte
wbg Academic, Darmstadt 2020, 192 Seiten, € 48,–