Wie kaum ein anderer Maler steht Raffaelo Santi für die Verwirklichung der Ideale der italienischen Hochrenaissance, die den Künstler über den einfachen Handwerker hinaus zum Schöpfer erhob. Geprägt vom kunstliebenden Hof in Urbino, lernte der Junge in der Werkstatt von Pietro Perugino und wandte sich dann nach Florenz, wo Michelangelo und Leonardo da Vinci bereits im künstlerischen Wettstreit lagen. Hier übte sich Raffael vor allem am Bildmotiv der lieblichen Madonna mit Kind. Schließlich aber rief Rom, wo Raffaels Meisterwerke entstanden, unter anderen die Fresken in den päpstlichen Gemächern im Vatikan. Der Maler baute eine leistungsfähige Werkstatt auf und wurde stilprägend für die Nachwelt.
Der schöne Bildband von Stefano Zuffi präsentiert Raffaels Werk im Detail und schlüsselt es nach verschiedenen Themen auf. Eingegangen wird auf die Gestaltung der Räume, auf die Gestik, die Darstellung von Engeln oder die Verbindung von Körper und Geist. Raffael starb 1520 mit 37 Jahren an einem Malaria-Anfall. Die stets überfüllten Ausstellungen zeigen, dass sein Werk voller Harmonie seine Strahlkraft bis heute nicht verloren hat.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Stefano Zuffi
Raffael
Meisterwerke im Detail
Verlag Bernd Detsch, Köln 2020, 223 Seiten, € 29,95