Eine „ganze Welt in einem Buch“ verspricht der Klappentext zu einem voluminösen Band, der 164 Auszüge aus Reportagen und Augenzeugenberichten aus 2500 Jahren versammelt. Dabei fasst der Herausgeber, der Schweizer Journalist Georg Brunold, die frühen Berichte von Herodot über Ägypten, von Plinius über den Ausbruch des Vesuv, von Widukind von Corvey über die Krönung Ottos des Großen oder von Richard Wagner über Paris als Reportagen auf, seien die Autoren doch Augenzeugen des Geschilderten gewesen.
Gleichgültig, ob man diese Charakterisierung der ausge‧wählten Texte für schlüssig hält oder nicht: Die dargebotenen Auszüge ermöglichen manche Entdeckung und alles in allem eine höchst vergnügliche und spannende Entdeckungsreise durch die Welt, von Europa über Afrika bis nach Südamerika und in die USA.
Schade ist nur, dass man zwar knappe biographische Details zu den Autoren mitgeteilt bekommt, aber zu wenig Angaben zum Kontext der Berichte, der oft ja erst deren Einordnung ermöglicht.
Den Schluss bildet die „Bibliothek des Reporters“ von Brunold selbst, ein „Werkzeug-kasten“ der Reportage mit zahlreichen Literaturempfehlungen.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger