Fremde Länder, exotische Tiere, unbekannte, teils grausige Sitten, wilde Völker: Die Menschen im Europa des 17. Jahrhunderts waren fasziniert von den Welten, die der Fernhandel und die Kolonisation erschlossen hatten. Und sie wollten darüber lesen. Unter den zahlreichen Reisebeschreibungen, die damals entstanden, finden sich auch Berichte deutscher Söldner, die für spanische oder niederländische Kolonisatoren auf Kriegsfahrt gingen, Berichte wie der des Thüringers Caspar Schmalkalden, der von 1642 bis 1652 als Soldat und Landvermesser im Dienst der holländischen Handelsgesellschaften Brasilien, Chile, Sumatra, Taiwan und Japan bereiste. Unter dem Titel “Mit Kompaß und Kanonen” wurden seine Aufzeichnungen nun erstmals sachkundig von Wolfgang Joost ediert und geben einen lebendigen Einblick in das Selbstverständnis und die Wertvorstellungen eines jungen, gebildeten Mannes des 17. Jahrhunderts. Reizvolle Aquarelle, Karten und Federzeichnungen illustrieren die Eindrücke des Reisenden,
Rezension: Reiher, Caroline