Wer kennt ihn nicht, den listenreichen Odysseus, der einst aus dem Trojanischen Krieg zu seiner emsig webenden Penelope zurückkehren wollte und stattdessen durch die Ränke Poseidons viele gefährliche Abenteuer bestehen musste? Diese Geschichte, die „Odyssee“ des Homer, stellt uns der Altphilologe Bernhard Zimmermann kompakt und verständlich vor. Gegliedert nach den 24 Kapiteln des Stoffes, begegnen uns die verführerische Nymphe Kalypso, die Zauberin Kirke und die Königstochter Nausikaa, dazu gefährliche Seeungeheuer und Riesenvölker, während sich zu Hause in Ithaka Penelope der lästigen Freier erwehren muss und Telemach, der Sohn des Odysseus, sich auf die Suche nach dem Vater begibt.
Zimmermann erläutert zudem die Poetik, Struktur und Sprache des Epos und klärt, wann es entstand, warum es zugleich traditionell und innovativ ist, was man über den rätselhaften Dichter Homer weiß und warum die „Ilias“ wohl nicht von ihm stammt.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger
Bernhard Zimmermann
Homers Odyssee
Dichter, Helden und Geschichte
Verlag C. H. Beck, München 2020, 128 Seiten, € 9,95