Am 10. Mai 1940 marschierte die Wehrmacht in das neutrale Luxemburg ein, das im Verlauf der Okkupation de facto in das Deutsche Reich eingegliedert wurde. Im Mittelpunkt des ökonomischen Integrationsprozesses standen die bedeutende Montanindustrie sowie das Geld- und Kreditwesen.
Das Buch zeichnet ein eindringliches Bild der Entwicklung Luxemburgs unter nationalsozialistischer Herrschaft. Zentrale Themen bilden die Lebensbedingungen der Bevölkerung, der Einsatz von Frauen, Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen sowie die antijüdische Gesetzgebung und »Arisierung«. Die Darstellung steht unter dem Spannungsbogen polykratischen Machtpokers zwischen den zentralstaatliche Belange vertretenden Obersten Reichsbehörden und dem Chef der Zivilverwaltung Gustav Simon, der als Gauleiter Koblenz-Trier/Moselland partikulare Machtinteressen verfolgte.
Die Arbeit schließt eine große Lücke in der Literatur zur europäischen Besatzungspolitik des NS-Regimes und liefert darüber hinaus einen kritischen Beitrag zur nationalsozialistischen Wirtschaftsgeschichte. Sie bietet zum Schluss einen Ausblick auf das deutsch-luxemburgische Nachkriegsverhältnis unter europäischem Vorzeichen.
Rezension: