Vor über 1000 Jahren heiratete Heinrich, Herzog von Bayern, Kunigunde von Luxemburg. Seitdem verbrachten beide mehr als 25 Lebensjahre miteinander. Das Paar legte einen beachtlichen Aufstieg hin: 1002 erlangte es die deutsche Königswürde, 1014 empfing es in Rom die Kaiserkrone. Außergewöhnlich ist auch ihr gemeinsames Engagement für die Kirche, für das sie schließlich als einziges deutsches Herrscherpaar der mittelalterlichen Geschichte mit der Heiligsprechung gewürdigt wurden. Noch heute werden im Erzbistum Bamberg Feste zu Ehren des Stifterpaares gefeiert. Heinrich II. und seine Kunigunde – ein perfektes Gespann, wäre da nicht das Problem, dass die Ehe kinderlos blieb. Mit dem Herrscherpaar endete die Dynastie der Ottonen.
In der Reihe „Kleine bayerische Biographien“ ist nun ein interessantes Doppelporträt des außergewöhnlichen Herrscherpaares erschienen, das die Historikerin Karin Schneider-Ferber auf rund 150 Seiten entworfen hat. Dabei liefert die Autorin zugleich gut verständlich aufbereitet das nötige Kontextwissen, etwa über die Herrschaftspraxis in Bayern, das mittelalterliche Verbot der Ehe zwischen nahen Verwandten oder zu wichtigen Zeitzeugen wie dem Chronisten Thietmar von Merseburg.
Rezension: Anna Joisten
Karin Schneider-Ferber
Kaiser Heinrich II. und Kunigunde
Das heilige Paar
Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2022, 160 Seiten, € 14,95