Der „gute Staat“, der „Machtstaat“, schließlich der „Rechts- und Sozialstaat“ – seit der Antike haben sich die Konzepte über den Staat, seine Aufgaben und Grenzen deutlich gewandelt.
Das „Handbuch Staatsdenker“ der Münchner Politologen Rüdiger Voigt und Ulrich Weiß vermittelt einen substantiellen Überblick über diese Entwicklung. Berücksichtigt werden nicht nur Staatstheoretiker, sondern auch „Staatspraktiker“ wie Bismarck, Luther, Trotzki oder Wilson, dazu die Diktatoren des 20. Jahrhunderts. Vom Austromarxisten Max Adler über Aristoteles, Bodin, Montesquieu oder Platon bis zu Max Weber und Christian Wolff, dem einflussreichen preußischen Aufklärer, reicht der Bogen.
Sehr zu begrüßen ist, dass sich die Auswahl der Denker nicht auf den europäischen und angloamerikanischen Raum beschränkt: So werden auch die chinesichen Philosophen Konfuzius, Laotse und Han Fei-tzu, die arabischen Denker Mawardi oder Aflaq oder der indische Philosoph Kautilya porträtiert. Die allgemeinverständlich geschriebenen Beiträge laden so den Interessierten zu mancher Entdeckung ein.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger