Von Zeit zu Zeit erscheinen neue historische Gesamtdarstellungen auf dem Buchmarkt, die man – nicht nur als Student – zur ersten Orientierung gern in die Hand nimmt. Sie fassen nicht nur das Grundwissen über einzelne Epochen zusammen, sondern präsentieren auch neue Forschungsergebnisse und –kontroversen. Das Handbuch der Geschichte Europas, herausgegeben von Peter Blickle und in zehn Bänden konzipiert, ist eine solche willkommene Darstellung. Der achte Band der Reihe, verfaßt von Jörg Fisch, stellt Europa in der Zeit zwischen 1850 und 1914 vor. Die Stichworte “Wachstum” und “Gleichheit” bezeichnen dabei zwei Grundtöne der Darstellung: die wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Zeichen der Industrialisierung und die politische Auseinandersetzung um mehr Demokratie. Bemerkenswert ist, daß Fisch – der Reihenkonzeption entsprechend – das Geschehen in allen europäischen Ländern, also auch in den kleineren wie Bulgarien, Luxemburg oder Dänemark, ausführlich charakterisiert. Hinzu kommt eine äußerst hilfreiche 45 seitige Bibliographie.
Rezension: Talkenberger, Heike