Wie wird unsere Welt in 100 Jahren aussehen? Wird es die Pauschalreise zum Mond geben? Werden ganze Inseln durch den Klimawandel untergegangen sein? Auch 1910 stellte man sich ähnliche Fragen. Damals hatten sich, angeregt durch den Schriftsteller Arthur Brehmer, zahlreiche Experten zur Entwicklung in 100 Jahren geäußert und waren zu ganz verblüffenden Ergebnissen gekommen. Nachlesen kann man sie jetzt wieder in einem Neudruck des Hildesheimer Olms Verlags.
Vielen Prognosen ist das große Vertrauen in die Allmacht der Technik gemeinsam. Staunend erfährt man, dass etwa Robert Stoss das Handy als „Telephon in der Westentasche“ prognostizierte, und Hudson Maxim sah voraus, dass die Menschheit in 100 Jahren die Sonnenenergie würde nutzen können, um die fast erschöpften Kohlereserven zu ersetzen. Doch auch nicht zutreffende Pro-gnosen finden sich zuhauf, etwa die, dass durch den Einsatz von Radium alle Krankheiten besiegt werden könnten oder die Armut als soziale Erscheinung durch den Sieg des Sozialismus verschwinden werde. Schade, dass die neue Einleitung nicht mehr Informationen zu den Autoren bringt.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger