Viel ist schon über die Hanse publiziert worden, über ihre Kaufleute, ihre Handelsniederlassungen oder ihr „Erfolgsmodell“. Dennoch greift man gern zu dem schön illustrierten Band des Primus Verlags, denn die Autoren Rolf Hammel-Kiesow und Matthias Puhle verstehen es gut, strukturelle Aspekte der HanseGeschichte mit anschaulichen Städteporträts zu verbinden.
Zu Beginn werden Bevölkerungswachstum und neue wirtschaftliche und soziale Entwicklungen als Grundlagen der Hanse beschrieben, deren Ursprung nicht an der Küste, sondern im Binnenland lag, im Gebiet vom Niederrhein über Westfalen bis zur Elbe. Intensive Handelsbeziehungen verbanden etwa das westfälische Soest mit den Städten der Ostseeküste, Norwegens, Hollands und Englands. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts beherrschte dann Lübeck den Warenaustausch zwischen Ost und West; zum Kern der Hanse wurden die „Wendischen Städte“ zwischen Hamburg und Stralsund. Doch auch von anderen Hansestädten erfährt der Leser in diversen Exkursen, so von Riga, Bergen, Zwolle, Thorn oder Braunschweig.
Die Organisation der Hanse, das Handelssystem, Schiffbau, die Vitalienbrüder oder Partner und Konkurrenten der Hanse sind einige weitere Themen.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger