Die Germanen stehen im Mittelpunkt eines Bildbandes von Ernst Künzl. In griffigen Thesen und relativ knappen Texten schlägt er einen Bogen vom Germanien der Römerzeit einschließlich der Varusschlacht über die Völkerwanderungszeit bis zuden Alamannen und Franken. Künzl skizziert zudem die einzelnen Gruppierungen der Germanen, ihre Lebensweise, ihre Religion und ihr künstlerisches Schaffen. Der Autor formuliert eingängig, doch fällt zuweilen eine zu plakative Argumentation auf, so wenn er schreibt, die Verschwörung des Arminius gegen Rom sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Römer die germani‧sche Mentalität nicht verstanden hätten. Hier hat die neuere Forschung differenziertere Antworten zu bieten.
Aufgelockert wird die Lektüre durch zahlreiche Bilder, Quellenauszüge und Karten. Zu fragen ist allerdings, ob statt der Verwendung fragwürdiger, stark von der Phantasie beflügelter Darstellungen des 19. Jahrhunderts nicht an so mancher Stelle besser auf eine Bebilderung verzichtet worden wäre.
Rezension: Talkenberger, Heike