Der empfehlenswerte Band des in Oxford lehrenden Althistorikers Harry Sidebottom bietet keine chronologische Anhäufung von Fakten und Daten, sondern setzt sich mit der Frage auseinander, ob es eine „abendländische Kriegsführung“ gegeben habe. Mit diesem Begriff verbindet sich die Vorstellung, generell hätten grausam wütende barbarische Horden einem rational organisierten Heer von Griechen oder Römern gegenübergestanden. Diese Sicht wird durch die römischen Quellen unterstützt und ist auch heute noch aktuell, wie populäre Filme, etwa der „Gladiator“, zeigen.
Schritt für Schritt entlarvt Sidebottom dieses Bild als Fiktion und schildert darüber hinaus den Ort des Krieges in den antiken Kulturen und das Verhältnis von Krieg und Gesellschaft.
Rezension: Talkenberger, Heike