Nach seinen Erfolgsbüchern „Mythos“ und „Helden“ hat der Schriftsteller und Schauspieler Stephen Fry erneut antiken Stoff aufgegriffen und neu erzählt. Diesmal widmet sich der Engländer mit dem locker-humorvollen Erzählstil dem Kampf um das legendäre Troja. Man muss die Vorgängerbände nicht kennen, um an dem Buch Freude zu haben, wie der Autor einleitend betont.
Paris und Helena, Achilles und Odysseus – die Namen der wichtigsten Figuren des Trojanischen Krieges sind bekannt, aber Fry berichtet auch vieles mehr von den Verwicklungen der antiken Götter und Menschen, ihren Fehden und Intrigen. Zugegebenermaßen ist es nicht immer ganz leicht, bei den ganzen Namen, Orten und Verbindungen den Überblick zu behalten, aber das Buch macht dennoch Lust, die antike Sagenwelt neu zu entdecken. Informativ und zugleich amüsant sind auch die Anmerkungen, etwa über die komplexen Verwandtschaftsverhältnisse oder die Zusammensetzung von Ambrosia.
Für alle, die wissen möchten, was von den Erzählungen eigentlich historisch belegt ist und was wir in die Welt der Mythen einordnen müssen, gibt es einen Anhang, in dem dies geklärt wird. Ergänzt wird das Buch zudem durch einen Stammbaum, eine Karte, einen Abbildungsteil und ein Personenverzeichnis.
Rezension: Anna Joisten
Stephen Fry
Troja
Von Göttern und Menschen, Liebe und Hass
Aufbau Verlag, Berlin 2022, 391 Seiten, € 26,–.