Dies ist ein unbedingt sehenswerter Film über Bismarck: Er setzt 1890 ein, in der tiefen Lebenskrise des Politikers, als dieser von Kaiser Wilhelm II. zum Rücktritt gezwungen worden war. Bismarck, zutiefst verbittert, begann sofort, in seinen Lebenserinnerungen seine Sicht der Dinge darzulegen und mit den politischen Gegnern abzurechnen. Mit Peter Striebeck als Hauptdarsteller der hervorragenden Spielszenen ist eine kongeniale Besetzung gelungen. Der Film verwebt diese Szenen mit Expertenmeinungen, alten Fotografien und zeitgenössischen Zitaten zu einem differenzierten Bild des Reichsgründers, der so machtbewusst wie verletzlich erscheint.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger