“Wer es (das Buch) wegnimmt, den mögen Adad und Shala hinwegraffen!” So lautet eine unverhüllte Drohung in Assurbanipals Bibliothek, die dem Diebstahl vorbeugen sollte. Offenbar hatte der Assyrerkönig Probleme, die auch heute noch den Bibliothekaren graue Haare bescheren. Diese und andere interessante Details erfährt man in Lionel Cassons “Bibliotheken in der Antike”. Jeweils eingebettet in die allgemeine Bildungsgeschichte vor allem Griechenlands und Roms, schildert der Autor die Bedeutung der Beschreibstoffe für die Überlieferung, die frühen bibliothekarischen Ordnungsmethoden, die Entwicklung von philologischen Hilfsmitteln sowie die Umstände der Entstehung von Sammlungen und die Praxis des Bibliotheksgebrauchs. Kurzweilig wird man informiert über die berühmte Bibliothek von Alexandria, aber auch über andere Sammlungen wie die von Pergamon, über die Privatbibliotheken betuchter Bürger in römischer Zeit und schließlich über die großen öffentlichen Bibliotheken in und außerhalb Roms.
Rezension: Talkenberger, Heike