Der amerikanische Journalist Frederick Kempe entfaltet in seinem Buch „Berlin 1961“ ein Bedrohungspanorama, in dem Berlin „zum gefährlichsten Ort der Welt“ avanciert. Er setzt nicht mit dem Mauerbau ein, sondern mit dem 27. Oktober 1961, als sich amerikanische und sowjetische Panzer am Checkpoint Charlie gegenüberstanden. Hier kulminierte die Gegnerschaft der Supermächte im Kalten Krieg. Kempe schildert anschaulich, aber auch sehr kleinteilig die Ereignisse des Jahres 1961 aus ame‧rikanischer Sicht. Der Autor charakterisiert die Motive der Protagonisten Chruschtschow und Kennedy, denen gegenüber Adenauer und Ulbricht nur politische Randfiguren bleiben – eine Wertung, die in der neueren Forschung nicht unwidersprochen blieb.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger