„Es ist zutiefst erschütternd, daß wir gegen das geplante Projekt so gut wie nichts mehr unternehmen können.“ Mit diesen Worten verlieh ein Besucher der Ausstellung „Verkehrsgerechte Stadt – Stadtgerechter Verkehr“ in der Erfurter Michaeliskirche im Frühjahr 1987 seiner Resignation Ausdruck. Aber dieses Gefühl der Ohnmacht teilten nicht alle, und so erwiderte ein anderer Besucher: „Stimmt nicht! – Noch wird nicht gebaut, noch können Projekte geändert werden!“.
Mit welchem staatlichen Bauvorhaben wollten sich Erfurter Bürger am Ende der 1980er Jahre im „real existierenden Sozialismus“ nicht abfinden? Mit welchen Mitteln leisteten sie Widerstand gegen die Pläne der städtischen Behörden? Und gibt es noch andere Beispiele dafür, wie sich DDR-Bürger für den Erhalt von Denkmälern einsetzten? Das Erfurter Andreasviertel, ein unter Denkmalschutz stehendes altes Handwerkerviertel, in dem sich die mittelalterliche Stadtstruktur erhalten hat, bewegte seit dem Ende der 1970er Jahre die Gemüter in der Stadt. Seit dieser Zeit wurden Verkehrsplanungen diskutiert, die zu einem Flächenabriss in dem Viertel geführt hätten, einem Viertel, das sich in einem schlechten Bauzustand befand. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 08/2013.
Katja Wüllner