Am Leipziger Neumarkt stand ein Haus namens „Hohe Lilie“. Dort erblickte am 13. September 1819 ein Mädchen das Licht der Welt, dem hohe Erwartungen in die Wiege gelegt waren. Schon lange vor der Geburt hatte sein Vater beschlossen, aus diesem Kind, sollte es weiblich sein, eine große Künstlerin zu machen. Er war nämlich überzeugt davon, dass sich Mädchen besser formen ließen als Jungen. Clara nannte er die ersehnte Tochter, die hell und glänzend Strahlende. Der Name sollte zum Programm seiner Erziehung werden.
Clara war das zweite Kind von Friedrich Wieck (1785–1873) und dessen Frau Mariane (geb. Tromlitz, 1797–1872), einer begabten Sängerin und Pianistin, die ihrer Tochter viel Musikalität vererbte. Auch Wieck selbst galt als recht musikalisch, war allerdings nie durch sein Elternhaus gefördert worden. Nach mehreren beruflichen Umwegen gründete er als knapp 30-Jähriger in Leipzig ein rasch florierendes Geschäft, in dem er neben dem Verkauf und Verleih von Musikalien auch Klaviere vermietete, verkaufte, reparierte und stimmte. Die dem Laden angeschlossene Klavierschule fand reichlich Zulauf, wodurch Wieck schon bald einen Ruf als guter Klavierlehrer erlangte…
Autorin: Dr. Irmgard Knechtges-Obrecht
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