Felix Fabri war ein ebenso welterfahrener wie gebildeter Mann. Als er im Jahr 1502 in Ulm starb und im Kreuzgang des dortigen Dominikanerklosters seine letzte Ruhestätte fand, hinterließ er ein umfangreiches Œuvre, dessen Bedeutung der Forschung erst allmählich bewusst wird. Es besteht aus Predigten und geistlichen Erbauungsschriften, einem Traktat über die Witwenschaft, einer historischen Beschreibung des deutschen Südwestens und einer Abhandlung über die Geschichte der Stadt Ulm – denn ihr fühlte er sich in überschwänglicher Zuneigung verbunden.
Sein Hauptwerk aber stellt die Beschreibung seiner zweimaligen Reise ins Heilige Land dar. Ein zweites Mal fuhr er dorthin, weil er unbedingt auch den Sinai besuchen wollte. Er nannte sein Buch ein „Evagatorium“ und wollte damit ausdrücken, dass es „Abschweifungen des Körpers wie des Geistes“ enthielt: Erzählungen von der Reise des Autors an entlegene Orte und gleichzeitig eine große Zahl von Exkursen, Kommentaren und Erläuterungen, die er einfügte, um den Leser umfassend über die Bedeutung seiner Erlebnisse zu informieren. Beides zusammen macht den besonderen Reiz seines Werks aus. Es ist der umfangreichste, anschaulichste und persönlichste Reisebericht, den wir aus dem Mittelalter besitzen…
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 10/2019