Kein Zaun, kein Stacheldraht, keine Polizei. „Wir waren ein bisschen erstaunt, dass das so ohne weiteres ging“, berichtet die Hamburger Journalistin und Filmautorin Gabi Haas, die damals dabei war. Ungehindert strömten rund 5000 Atomkraft-Gegner, die um die Mittagsstunde dieses 3. Mai 1980 in Trebel aufgebrochen und etwa fünf Kilometer marschiert waren, aus dem Kiefernwald auf die große Lichtung. Sie führten Kochgeschirr, Schlafsäcke, Werkzeug, Proviant und Baumaterial mit, denn sie wollten sich hier, am Ort der geplanten „Bohrstelle 1004“, häuslich einrichten. Tagelang war auf dem einen Hektar messenden Gelände der Lärm unablässigen Hämmerns zu hören.
Baumaterial fand sich in den umliegenden Wäldern reichlich. In langen Kolonnen schleppten die Besetzer ausgewachsene Baumstämme heran. Um einen Wachturm zu errichten und dafür das Fundament zu legen, buddelten sie sich zwei Meter tief ins sandige Erdreich. „Hier entsteht der U-Bahnhof Turmstraße“, war auf einem Transparent zu lesen, das eine offenbar aus West-Berlin stammende Gruppe neben den Aushub gepflanzt hatte…
Autor: Dr. Winfried Dolderer
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