Berühmt wurde Theodor Fontane durch Werke wie „Effi Briest“ oder „Der Stechlin“, doch sind alle Romane erst spät in seinem Leben entstanden. Seinen ersten Roman „Vor dem Sturm“ publizierte der vor 200 Jahren in Neuruppin geborene Apothekersohn 1878, also als fast 60-Jähriger. Auch wenn vorher schon Balladen oder Gedichte von ihm gedruckt wurden – den Lebensunterhalt verdiente Fontane zeit seines Lebens als Journalist. Dabei war er zunächst wie sein Vater Apotheker geworden, hatte sich dann jedoch in einem mutigen Schritt davon abgewandt, um als freier Autor zu leben – und das, obwohl er keinerlei finanzielle Rücklagen besaß und zunächst zwei uneheliche Kinder, dann außerdem seine Ehefrau und weitere Sprösslinge zu ernähren hatte.
Fontanes Werdegang als Journalist verlief alles andere als geradlinig. Das lag nicht zuletzt daran, dass der Autor die Dichtkunst stets für wertvoller hielt als das auf die Aktualität ausgerichtete Schreiben, musste er sich doch bei diesem nicht nur nach dem Publikumsgeschmack, sondern auch nach den Vorgaben seiner Auftraggeber richten. So klagte er, er habe sich zunächst durch den Journalismus eine „Erweiterung seiner Kenntnisse“ erhofft, doch „ich werde jeden Tag dummer in diesem Uebermaß von Arbeit, … in dieser täglich wiederholten Angst und Abhetzerei und in dem Wirrwarr hundertfach-verschiedner, auf mich einstürmender Gegenstände und Gedanken“…
Autorin: Dr. Heike Talkenberger
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 12/2019