Das kollektive Erleben des Ersten Weltkrieges bzw. das Bewusstsein, von seinen kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben zu sein, veränderte die Schweiz in verschiedenerlei Hinsicht nachhaltiger, als die Fokussierung der nationalen Geschichtsschreibung auf den Zweiten Weltkrieg lange glauben ließ. Die Idee der Schweiz als „Insel“ inmitten eines streitenden Europas fand hier einen fruchtbaren Boden.
Das Verhältnis des Landes zur Welt war jedoch durchaus ambivalent, hatten die Entwicklungen des Krieges doch die wirtschaftliche Abhängigkeit und die weltanschauliche Beeinflussung durch das Ausland deutlich offenbart. Dass die Vorstellung von der besonderen Stellung der Schweiz nicht zwangsläufig zu ihrer Abschottung führen musste, zeigte der in einer Volksabstimmung gutgeheißene Beitritt des Landes zum Völkerbund 1920. Die Zustimmung verdeutlichte auf der einen Seite die kurze Aufbruchsstimmung sowie die starke internationale Tradition der Schweiz, auf der anderen Seite galt es, die sprachpolitischen und sozialen Gräben zu glätten, die der Krieg aufgerissen hatte. Die liberalen Antworten auf die Oktoberrevolution, wie etwa die Gründung der „Internationalen Arbeitsorganisation“, wirkten auch in der Schweiz ausgleichend. …
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Dr. Sacha Zala