Das geographisch eng begrenzte Vorkommen des Boswellia-Strauchs verursachte ein erhebliches logistisches Problem: Die Hauptabnehmer des Weihrauchs saßen Tausende Kilometer weiter im Norden, entweder am Mittelmeer oder in Mesopotamien zwischen Euphrat und Tigris im heutigen Irak. Und dazwischen erstrecken sich die weitläufigen arabischen Wüsten. So kam es zur Erschließung der „Weihrauchstraße“, einer Handelsroute, die als älteste der Menschheit gilt – wobei hierfür auch die osteuropäische „Bernsteinstraße“ in Frage käme.
Für die rund 3000 Kilometer von Schabwa, der Hauptstadt des Reichs von Hadramaut, die Plinius d. Ä. zum Startpunkt der Weihrauchstraße erklärte, bis ans Mittelmeer war eine Dromedar-Karawane etwa drei Monate unterwegs. Allerdings nicht auf einer Straße, wie man sie aus dem Römischen Reich kennt. Es gab mehrere Routen der Weihrauchstraße mit Oasen und anderen Siedlungen zur Rast und Verpflegung auf der Strecke. Obwohl eine Reihe der Raststationen aus historischen Quellen überliefert ist, gelang es den Wissenschaftlern bislang nicht in allen Fällen, diese Plätze mit heutigen Örtlichkeiten in Verbindung zu bringen. …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 12/2015.
Joachim Willeitner