Kleinwüchsige Menschen galten schon seit der Antike als etwas Besonderes. Im Mittelalter waren sie eher als „Monstren“ verschrien, da man glaubte, ihre Missgestalt sei eine Strafe Gottes für die Sünden der Eltern. Vom späten 15. bis ins 18. Jahrhundert hinein aber gehörten sie ganz selbstverständlich zu einer standesgemäßen fürstlichen Hofhaltung. Welche Rolle spielten Hofzwerge im adligen Umfeld? Welche Aufgaben übernahmen sie, und wie sah ihr Leben am Hof konkret aus?
Anders als gemeinhin angenommen, sind Hofzwerge nicht mit Hofnarren gleichzusetzen. Hofnarren waren nicht nur Spaßmacher, sondern hielten oft klug und spitzzüngig der höfischen Gesellschaft einen kritischen Spiegel vor, waren deshalb auch gefürchtet und besaßen damiteine politische Funktion. In der Chronik der Grafen von Zimmern (entstanden zwischen 1540/1558 und 1566) werden sie als „kluge Narren“ oder „Schalksnarren“ bezeichnet. So finden sie sich auch, mit der Narrenkappe angetan, als Vortänzer oder Bläser bei Festumzügen. Sie sollten durch Possenreißen, Tölpeleien, Streiche und Scherze die Hofgesellschaft aufheitern und die Melancholie der Herrscher vertreiben…
Autorin: Dr. Heike Talkenberger
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 11/2018.