Als die Spanier im 16. Jahrhundert den Boden der Neuen Welt betraten, waren die einst so beeindruckenden und monumentalen Städte der Maya vom tropischen Regenwald überwuchert. In den heißen und feuchten Wäldern des Tieflandes lebten Maya-Stämme wie die Itzá oder die Lakandonen. Doch zwischen den großen Ruinenstädten und den zu dieser Zeit dort lebenden Indios stellte damals niemand eine Verbindung her – die Monumente schienen viel zu prächtig und von zu herausragender Handwerkskunst, um von den Ahnen der einheimischen Bevölkerung errichtet worden zu sein. Folglich brachte man die Bauten eher mit einem verlorenen Stamm Israels, den alten Ägyptern oder Babyloniern, wenn nicht gar mit der sagenhaften untergegangenen Stadt Atlantis in Verbindung.
Die große Aufmerksamkeit blieb den Ruinenstädten so zunächst verwehrt, ebenso wie einer Stätte im Dschungel der mexikanischen Provinz Chiapas, die bis ins 18. Jahrhundert im Regenwald verborgen blieb: Palenque. Für die Maya, die in und um das moderne, von den Spaniern im 16. Jahrhundert gegründete Dorf Palenque lebten, war das Leben ihrer Vorfahren in dieser Stadt schon lange in Vergessenheit geraten. Die Wiederentdeckung beförderte die Stätte in all ihrer Pracht und Bedeutung nicht nur zurück in das Gedächtnis der Maya, sondern rückte sie auch ins Bewusstsein der westlichen Öffentlichkeit. …
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Dr. Julia Linke