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Paläste für die Arbeiterklasse

Das

Paläste für die Arbeiterklasse
Aus den Wirren des Kriegsendes und der Revolutionszeit 1918/19 ging die österreichische Sozialdemokratie als starke Kraft hervor. Die massive Wohnungsnot in Wien bekämpfte sie mit einem ambitionierten Bauprogramm: den beeindruckenden Gemeindebauten. Der symbolträchtigste von ihnen ist der Karl-Marx-Hof.

Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs kam der Kollaps. Die kaiserliche Armee löste sich auf, demoralisierte Soldaten und Kriegsflüchtlinge strömten nach Wien, gemeinsam mit den durch den Zusammenbruch des Vielvölkerstaats überflüssig gewordenen Beamten und Militärs aus den Kronländern. Das Ende der Monarchie fegte alte Ordnungen, Autoritäten und Gewissheiten hinweg. Die Donaustadt, einst Metropole eines stolzen Reichs mit 56 Millionen Einwohnern, wurde jetzt zum „Wasserkopf“ eines verarmten Kleinstaats mit etwa 6,5 Millionen Einwohnern degradiert. Die Kriegsindustrie war zusammengebrochen, der Wegfall der Rohstoffe aus den nun verlorenen Gebieten konnte nicht aufgefangen werden. Im Verlauf der Jahre 1917 und 1918 hatte sich daher die wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung dramatisch verschlechtert; Arbeitslosigkeit, Hunger und Elend regierten den Alltag. „Wien stirbt“, so sagte man. Hatte man vorher Glanz und Luxus mit der Zweimillionenstadt assoziiert, so herrschte jetzt die nackte Not. Die Lebensmittelrationierungen unterschritten das lebensnotwendige Maß. Die spanische Grippe traf auf eine ausgezehrte Bevölkerung und forderte zahllose Opfer, Totgeburten häuften sich, die Kindersterblichkeit erreichte ein Rekordhoch. Von 167 000 Schulkindern waren nur 6700 nicht unterernährt.

Hinzu kam die Wohnungsnot. Das Gros der Wiener lebte in erbärmlichen Wohnungen mit mehr als dürftigen hygienischen Verhältnissen – eine Brutstätte der Tuberkulose, die schon im 19. Jahrhundert als „Wiener Krankheit“ galt. …

Den voll­stän­di­gen Ar­ti­kel le­sen Sie in DA­MALS 6/2017.

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