Seit dem 16. Jahrhundert und dann vermehrt im 18. und 19. Jahrhundert machten sich Reisende aus Westeuropa auf, um Länder auf dem fremden Balkan zu bereisen, wozu nach damaligem Verständnis auch Griechenland gehörte. Ausgemacht war bereits vor Reiseantritt, dass der Balkan nicht zu Europa gehöre, unzivilisiert, barbarisch und wild sei. Diese Vorstellungen wurden durch Reiseberichte immer neu bestätigt, wie der slowenische Historiker Božidar Jezernik in seinem neuen Buch zeigt.
Nicht nur, dass man sich im unwegsamen Gebirge verirren konnte und in Gemeinschaftsunterkünften ohne Privatsphäre absteigen musste, immer wieder war etwa vom allgegenwärtigen Schmutz und Gestank zu lesen. Im 19. Jahrhundert war nämlich im Westen Hygiene zu einem wichtigen Gradmesser von Zivilisiertheit aufgestiegen. So schrieb der Engländer Arthur John Evans 1877, die „Balkanesen“ seien „schmutzig, ungehobelt, ignorant und tierisch“, lebten in „ärmlichen Bruchbuden inmitten unglaublichen Gestanks“. Die Einwohner Mazedoniens etwa wüschen sich nur zweimal in ihrem Leben. Auch die Esssitten waren ein steter Stein des Anstoßes: Man saß auf dem Teppich und aß ohne Besteck aus einer gemeinsamen Schüssel. …
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