Die Ermordung eines Erzbischofs, der zugleich Primas von England war, die Motive für die frevelhafte Tat, die auf geheiligtem Boden in einem Gotteshaus geschah, ein Opfer, das gegenüber dem Herrscher des Landes unerschrocken für die Freiheit der Kirche eingetreten war – all das hat 1170 weit über England hinaus die Zeitgenossen, die davon hörten, entsetzt und tief bewegt.
Für die Gläubigen wurde das Grab des zum Märtyrer gewordenen Erzbischofs Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury über Nacht zu einem Wallfahrtsort. Selbst noch im 19. und 20. Jahrhundert lieferten das Leben Beckets und die dramatischen Umstände seines Todes den Stoff für literarische Erzählungen und Theaterstücke.
Die Novelle „Der Heilige“ (1880) von Conrad Ferdinand Meyer, T. S. Eliots „Mord in der Kathedrale“ (1935), vor allem aber Jean Anouilhs „Becket oder die Ehre Gottes“ (1959) und der Film „Becket“ mit den berühmten Schauspielern Richard Burton und Peter O’Toole, der 1964 in die Kinos kam, sind heute die bekanntesten modernen Auseinandersetzungen mit dem unerhörten Geschehen in der südenglischen Stadt Canterbury, auf halbem Weg zwischen London und der Kanalküste gelegen, vor nunmehr fast 900 Jahren.
Wer war der Mann, der am 29. Dezember 1170 dem spektakulären Meuchelmord zum Opfer fiel, und welche Konflikte gingen der Tat, die Zeitgenossen und Nachwelt so nachhaltig erschütterte, voraus?…
Autor: Prof. Dr. Peter Alter
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 02/2020