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Neue Bücher zum Alten Reich

Bücher zum Titelthema

Neue Bücher zum Alten Reich

Schwerpunkte der Herrschaft Das Heilige Römische Reich hatte keine Hauptstadt, denn die Herrscher verlagerten häufig die Schwerpunkte ihres Wirkens: Das Reich war an vielen Orten lebendig. Diesen Aspekt der Reichsgeschichte betonen Klaus Herbers und Helmut Neuhaus in ihrem Band „Das Heilige Römische Reich. Schauplätze einer tausendjährigen Geschichte“. Dabei dienen ihnen diese Orte als Gliederungselement ihrer anschaulichen Geschichtserzählung. Nach den Orten der Erinnerung an das Alte Reich fragt dann das Schlußkapitel.

Den Autoren gelingt es, einen gut lesbaren und umfassenden Überblick über die politische Geschichte des Reichs zu geben. Der Band ist reich bebildert, zu reich, möchte man manchmal vor allem beim Mittelalter meinen. Denn häufiger werden, wo keine passende mittelalterliche Darstellung vorhanden ist, Bilder aus dem 19. Jahrhundert verwendet, als zeigten diese die tatsächlichen Hergänge. Hier hätte man sich einen quellenkritischen Hinweis gewünscht.

Klaus Herbers/Helmut Neuhaus, Das Heilige Römische Reich. Schauplätze einer tausendjährigen Geschichte. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2005, 343 Seiten, € 44,90.

Amüsanter Streifzug Oft kann es schwerfallen, historische Inhalte informativ und zugleich unterhaltsam darzubieten. Diese Gratwanderung gelingt dem Lehrer Herbert Schmidt-Kaspar mit seinem Buch „Kaiser, König, Edelmann“. Der Autor geht auf viele Herrscher kaum ein, dafür charakterisiert er andere pointiert, wie etwa die Normannen als „lernfähige Raufbolde“. Es gelingt ihm, die Strukturen des Reichs und die großen Leitlinien seiner Geschichte anschaulich darzustellen, wenn auch manchmal mit etwas einseitigen Urteilen. Das Verhältnis von Reich und Kirche, die mittelalterlichen Universitäten und das Geldwesen des Reichs sind nur einige seiner Themen.

Herbert Schmidt-Kaspar, „Kaiser, König, Edelmann“. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Ein Streifzug durch 1000 Jahre. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2006, 333 Seiten, € 15,–.

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Das Reich im europäischen Kontext Der Band „Heilig – Römisch – Deutsch. Das Reich im mittelalterlichen Europa“, herausgegeben von Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, versammelt die wissenschaftlichen Beiträge hochkarätiger Autoren zu der die Magdeburger Ausstellung vorbereitenden Tagung. Die Artikel untersuchen die Konzeption des Reichs und des Kaisertums, seine „Kulturen“, Symbole und Zeichen sowie die Frage, wie Reich und Kaisertum in den gesamteuropäischen Kontext einzuordnen sind. Die Wahrnehmung des Reichs durch seine Nachbarn – durch Frankreich, Polen, Italien –, in der Literatur und durch die Nachwelt sind ebenfalls Themen. Der empfehlenswerte Band bietet einen glänzenden Überblick über die moderne Forschungsdiskussion.

Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter (Hrsg.), Heilig – Römisch – Deutsch. Das Reich im mittelalterlichen Europa. Michael Sandstein Verlag, Dresden 2006, 488 Seiten, € 40,-.

Heilige Herrscher Den Königen, so glaubte man im Mittelalter, wohne die besondere Kraft inne, Kranke durch das Auflegen ihrer Hand heilen zu können. Dies war aber nur ein Aspekt ihres sakralen Charakters, mit dem sich das Buch des Passauer Historikers Franz-Reiner Erkens befaßt. Die Sakralität äußerte sich in vielfältiger Form: Die Herrscher wähnten sich als von Gott eingesetzt, als seine Vertreter auf Erden und nahmen auch priesterähnliche Funktionen wahr.

Ein wichtiges Ergebnis des eher für das Fachpublikum geeigneten Buchs ist, daß um 1100 ein Wandel stattfand: Nach dem Investiturstreit konnten die Könige ihre „priesterliche Aufgabe der Seelenführung“ nicht mehr wahrnehmen. Dafür trat die königliche Rechtspflege in den Vordergrund, die aber ebenfalls sakral gedeutet wurde. Somit blieb der sakrale Charakter der Herrscher – dessen Ursprünge nach Erkens schon im Alten Orient liegen – bis ins 18. Jahrhundert und darüber hinaus intakt.

Franz-Reiner Erkens, Herrschersakralität im Mittelalter. Von den Anfängen bis zum Investiturstreit. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2006, 282 Seiten, € 25,–.

Das Ende und die Folgen Ebenfalls auf eine Tagung geht der Band von Peter Claus Hartmann und Florian Schuller zurück. Er enthält Beiträge eines Symposions der Katholische Akademie in Bayern zur Geschichte des Reichs. Es werden interessante Fragen verfolgt wie etwa die, ob der Reichstag eine Frühform des Parlaments dargestellt habe, oder die nach der Qualität der Reichsjustiz. Mehrere Beiträge befassen sich mit den Auswirkungen des Reichsendes auf verschiedene Länder und auf die Konfessionen. Peter C. Hartmann/Florian Schuller (Hrsg.), Das Heilige Römische Reich und sein Ende 1806. Zäsur in der deutschen und europäischen Geschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2006, 160 Seiten, € 19,90.

Die Legitimitätsfrage Zwischen 911 und 1486 wurden 40 Fürsten im Reich zu Königen erhoben, doch ihre Anerkennung war damit nicht immer verbunden; die Konkurrenz von Mit- oder Gegenkönig sowie Doppelwahlen waren nicht selten. Einen informativen Überblick über Wahl und Krönung der deutschen Könige bietet der in Mainz lehrende Historiker Jörg Rogge. Er zeichnet die Entwicklung der Königserhebungen nach, die zunächst über die Huldigungen, dann durch Abstimmung (Kur) und schließlich mit Hilfe regelrechter Wahlen allein durch die Kurfürsten erfolgten. Zum Schluß wirft er einen Blick auf Insignien, Liturgie und Rituale, die Wahl und Krönung begleiteten.

Jörg Rogge, Die deutschen Könige im Mittelalter. Wahl und Krönung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, 128 Seiten, € 14,90.

Mehr zum Thema Bernd Schneidmüller, Die Kaiser des Mittelalters. Von Karl dem Großen bis Maximilian I. Verlag C. H. Beck, München 2006, 128 Seiten, € 7,90.

Peter C. Hartmann, Das Heilige Römische Reich deutscher Nation in der Neuzeit 1486–1806. Verlag Philipp Reclam jun., Ditzingen 2006, 184 Seiten, € 5,–.

Barbara Stollberg-Rilinger, Das Heilige Römische Reich deutscher Nation. Vom Ende des Mittelalters bis 1806. Verlag C. H. Beck, München 2006, 133 Seiten, € 7,90.

Johannes Laudage, Die Salier. Das erste deutsche Königshaus. Verlag C. H. Beck, München 2006, 128 Seiten, € 7,90.

Ulrich Hufeld (Hrsg.), Der Reichsdeputationshauptschluß von 1803. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2003, 144 Seiten, € 17,90.

Dr. Heike Talkenberger/Daniel Rupp

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