Augenscheinlich lebten Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher geographischer Herkunft auf Elephantine über mehrere Generationen hinweg friedlich miteinander. Die Insel an der Südgrenze des antiken Ägypten, das seit dem späten 6. Jahrhundert v. Chr. Teil des persischen Achämenidenreichs war, liegt nördlich des ersten Nil-Kataraktes (heute am Fuß des Assuan-Staudamms). Am Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. kam es jedoch zwischen den einheimischen Priestern des ägyptischen Lokalgottes Chnum und den auf der Insel lebenden Judäern zu einem Konflikt, der schließlich in einer Katastrophe endete.
Dies geht aus mehreren Papyrus-Dokumenten aus dem Archiv des Jedaniah, Sohn des Gemariah, des Leiters der jüdischen Gemeinde auf Elephantine, hervor. Im 14. Regierungsjahr des Perserkönigs Dareios II. (410 v. Chr.), als dessen Satrap (Statthalter) in Ägypten, Arschama, beim Großkönig weilte, bestachen die Priester des Chnum-Tempels den örtlichen persischen Verantwortlichen Vidranga. Sie brachten ihn dazu, seinem Sohn Naphaina, dem General der Festung von Syene, zu befehlen, den Jahwe-Tempel der Judäer auf Elephantine zu zerstören…
Autor: Dr. Alexander Schütze
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