In den 16 Jahren zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Bau der Berliner Mauer veränderte sich der Lebensalltag im Osten Deutschlands fundamental. Vom Überleben in der „Zusammenbruchsgesellschaft“ (Christoph Kleßmann) bis 1947 über die Ansätze einer „sozialistischen Konsumgesellschaft“ Ende der 1950er Jahre bis hin zum endgültigen Schließen der Grenze zum Westen war es ein weiter Weg. Er vollzog sich teils ähnlich wie in den westlichen Besatzungszonen, seit 1949 der Bundesrepublik, im Zuge einer schrittweisen Normalisierung der Lebensverhältnisse, jedoch unter dem Vorzeichen einer politischen Steuerung, deren Ziel ein Umbau der Gesellschaft war. Zum Zeitpunkt des Mauerbaus 1961 unterschied sich das Alltagsleben in der DDR von dem in der Bundesrepublik deutlich.
Nach Kriegsende im Mai 1945 ging es für die Menschen zunächst um das unmittelbare Überleben; Nahrung, Kleidung, Wohnung und Heizung waren zu sichern, das Leben nach dem Ende der Kampfhandlungen neu auszutarieren. Eine Vorstellung vom Ausmaß der humanitären Katastrophe, die der Krieg bewirkt hatte, mögen einige Zahlen vermitteln: 1949 lebten in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) knapp 4,5 Millionen Flüchtlinge, etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung, die als Wohnungslose zunächst untergebracht werden mussten. Etwa die Hälfte von ihnen war bereits vor Kriegsende aus den östlichen Landesteilen geflohen, die Übrigen im Zuge der Abtrennung der östlichen deutschen Provinzen und der nachfolgenden „ethnischen Entmischung“ zwangsweise nach Deutschland ausgesiedelt worden. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 08/2014.
Dr. Andreas Ludwig