Mechanik ist heutzutage ein gefürchtetes Stolperfach für Ingenieur-Studenten. In der Zeit vom 15. bis zum 18. Jahrhundert hingegen stand Mechanik an der Spitze der physikalisch-technischen Entwicklung und war darüber hinaus ein beliebtes Feld höfischer Zerstreuung. Zahlreiche alte Druckwerke über Maschinen verheißen dem Leser schon im Titel Freude und „Erquickung“ durch mechanische deliciae. Einen schönen Einblick in diese Materie erlaubt der reichillustrierte Begleitband mit dem Titel „Theatrum machinarum. Das technische Schaubuch der frühen Neuzeit“, den Helmut Hilz zu einer Ausstellung des Deutschen Museums in München 2008 herausgab.
Weniger bekannt ist, dass die gedruckten „Maschinentheater“ der Neuzeit zahlreiche Vorläufer in Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts haben. Besonders eindringliche Studien zur Mechanik enthält eine dicht ausgefüllte, umfangreiche Handschrift von Leonardo da Vinci, die erst 1965 nach langem Verschwinden wiederentdeckt wurde. Zugänglich war sie bisher nur durch einen Faksimile-Druck von 1974. Dessen Herausgeber, der italo-amerikanische Ingenieur Ladislao Reti, lieferte gleichzeitig einen Transkriptionsband mit Übersetzung in mehrere moderne Sprachen. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 08/2014.
Dr. Thomas Kreft / Prof. Dr. Dietrich Lohrmann