Allzu oft macht die Ukraine heutzutage durch Probleme von sich reden, die die politische, ökonomische und kulturelle Transformation dieser ehemaligen sowjetischen Teilrepublik in einen unabhängigen Staat mit sich brachte und bringt (und die uns natürlich ebenfalls interessieren). Dar-über vergessen wir allerdings häufig das kulturelle Erbe dieses Staates.
Unser wissenschaftlicher Reiseleiter ist Prof. Dr. Frank Golczewski von der Universität Hamburg, ein ausgewiesener Spezialist der Region, der sie von eigenen ausgedehnten Reisen bestens kennt. Von der DAMALS-Redaktion begleitet die Chefredakteurin Dr. Marlene Hiller die Reise.
Wir fliegen am 22. August über Wien nach Lemberg, beginnen die Reise also in Galizien. Dort spüren wir in den alten Gassen einer Zeit nach, in der die Westukraine zum Habsburgerreich gehörte, einer Zeit zudem, die für eine Blüte jüdischen kulturellen Lebens steht; daran werden wir an den folgenden Tagen etwa in Brody, in Kremenez und natürlich in Czernowitz erinnert, dem „kleinen Wien“.
Wie kennzeichnend eine Vielfalt der Kulturen für die Ukraine ist, zeigt sich bereits in den ersten Tagen. Über habsburgische und jüdische Remi-niszenzen hinaus besichtigen wir in Potschajiw beispielsweise das zweitgrößte Kloster der Ukraine, in Drohobytsch die ganz aus Holz gebaute St.- Georgs-Kirche aus dem 17. Jahrhundert und in Iwano-Frankiwsk die griechisch-katholische Kathedrale, die armenische Kirche sowie das Lateinische Kollegium, bevor wir durch die wunderschöne Karpatenlandschaft nach Jaremtsche fahren, wo wir die Huzulen-Kultur kennenlernen. „Neurussland“ betreten wir am zehnten Tag in Odessa, der attraktiven kosmopolitischen Hafenstadt am Schwarzen Meer, die Ende des 18. Jahrhunderts von Katharina der Großen neugegründet und im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts immer weiter ausgebaut wurde.
Über die antike Stadt Olbia und Cherson, die einstige Hauptstadt der Krim-Tataren, die Ende des 18. Jahrhunderts von Katharinas Gouverneur Grigori Potjomkin mitnichten als „potjomkinsches Dorf “ neugegründet wurde, fahren wir die Küste entlang auf die Krim.
Auf dieser landschaftlich wie kulturell faszinierenden Halbinsel, auf der wir uns vier Tage lang aufhalten, erwartet uns ein Mix aus griechischen, krimtatarischen, russischen und natürlich sowjetischen Einflüssen. Der Palast des ehemaligen krimtatarischen Khans in Bachtschissarai steht auf unserem Programm; wir besichtigen etwa die geschichtsträchtigen Hafenstädte Sewastopol (samt dem antiken Chersones) und Jalta, den Zarenpalast in Liwadija, das historisierende, im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete „Schwalbennest“, die Genueser Festung in Sudak sowie Kertsch, dessen Bedeutung weit in die Antike zurückreicht: Panticapaeum war Hauptstadt des Bosporanischen Reichs.
Am 16. Tag fahren wir in das Herz des Kosakenlandes, zu dem am mächtigen Dnjepr gelegenen Saporischschja. Auf der Dnjepr-Insel Chortyzja, am Rand der Steppenlandschaft, in die sich flüchtige Bauern und andere zurückzogen, um „frei“ zu werden, lernen wir die spannende Geschichte der Kosaken kennen.
Über die Millionenstadt Dnipropetrowsk, von der wir uns nur einen kurzen Eindruck werden verschaffen können, fahren wir weiter in die reizvolle Hauptstadt der Ukraine. In Kiew, dem krönenden Abschluss unserer Reise, werden wir dreimal übernachten. Wir erkunden zum einen das griechisch-orthodoxe Kiew: so die vielkuppelige Sophienkathedrale, die nach dem Vorbild der Hagia Sophia in Byzanz erbaut wurde und zu den herausragenden Kirchenbauten des Christentums zählt (wie die Lawra ist sie UNESCO-Weltkulturerbe), das nach der sowjetischen Sprengung in den 1990er Jahren neuerrichtete St.-Michaels-Kloster mit seinen goldenen Kuppeln und natürlich das Kiewer Höhlenkloster (Lawra), eines der ältesten Klöster der Kiewer Rus.
Kiew besticht noch durch vieles mehr: seine beschwingte Jugendstil-Architektur, die um die vorletzte Jahrhundertwende erbaute prächtige Oper und natürlich den Andreas-Steig, die älteste Straße der Stadt mit altem Kopfsteinpflaster, Galerien und dem Geburtshaus des Schriftstellers Michail Bulgakow; sie führt von der „Kiewer Akropolis“ zum Podol, dem alten Hafen- und Handelsquartier.
Die Organisation der Reise liegt bei dem Veranstalter Ikarus Tours, der auch für die örtliche Reiseleitung sorgt. Die 20-tägige Reise kostet 2990 Euro im Doppelzimmer.
Ausführliche Informationen über Tourverlauf, Preise und Leistungen erhalten Sie in einem Faltblatt, das Sie anfordern können bei:
Redaktion DAMALS z. Hd. Frau Stefanie Ahmann Ernst-Mey-Str. 8 70771 Leinfelden-Echterdingen Tel.+ 49/(0)711 / 75 94 - 447 Fax+ 49/(0)711 / 75 94 - 58 36 E-Mail: stefanie.ahmann@konradin.de
Dr. Marlene P. Hiller