Freiherr von Drais erfand hier das Fahrrad (1817), Gottlieb Daimler das Auto (1885), Robert Bosch die Zündkerze (1901/02) und Artur Fischer den Dübel (1958). Diese plakative Reihe von Erfolgsgeschichten (die auch inhaltlich stark abstrahiert ist – so entwickelte Bosch die Zündkerze nicht persönlich) wird oft genannt, wenn es um den Ruf Schwabens als Land der Tüftler und Erfinder geht. Doch ist dieser Ruf überhaupt gerechtfertigt?
Man begibt sich mit dieser Frage auf ein schwieriges Terrain der regionalen Wirtschaftsgeschichte. Der Themenkomplex wird dominiert von Oberflächlichkeit, Halbwissen und einer selektiven Wahrnehmung einzelner Beispiele über Generationen hinweg. Das Ergebnis ist der Mythos, dass der Südwesten schon immer ein Tüftler- und Erfinderland war. Dabei ist oft bereits die Zuordnung der Landsmannschaft unscharf: Waren Badener wie der aus Karlsruhe stammende Karl Drais tatsächlich „schwäbische“ Tüftler (siehe Artikel Seite 40)? …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 10/2016.
Prof. Dr. Gert Kollmer-von Oheimb-Loup