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Kurfürst mit Kämpferherz

Friedrich Wilhelm von Brandenburg

Kurfürst mit Kämpferherz
Er legte die Fundamente für den späteren Aufstieg Brandenburg-Preußens: Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640–1688). Aber war der „Große Kurfürst“ der souveräne Stratege, zu dem er lange stilisiert worden ist? Die neuere Forschung urteilt eher nüchtern – sie hebt vor allem die beachtlichen Herausforderungen hervor, die Friedrich Wilhelm zu bewältigen hatte.

Als Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg am 9. Mai 1688 im Alter von 68 Jahren in Potsdam starb, wurde der Leichnam den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend obduziert. In dem erhaltenen ausführlichen Bericht vom 11. Mai liest man: „Das Hertze war sehr ansehnlich groß, und hatte treffliche große Cammern, auswendig und inwendig, war es schön Von farbe und Substantz, ohne alle fehler, auch war in demselben nicht das allergeringste Von Zusammen geronnenen geblüte zu finden.“ Gleichwohl war der Herrscher, der als der „Große Kurfürst“ in die Geschichtsbücher eingegangen ist, letztlich an Herzversagen verstorben – lange Jahre gepeinigt durch die Gicht, durch Gallen- und Nierenkoliken, Bluthochdruck sowie die Folgen einer Herzinsuffizienz, die zu erheblichen Flüssigkeitsansammlungen in seinem Körper geführt hatte.

Der medizinische Befund ist nicht unwesentlich. Immer wieder wurde in den zeitgenössischen Quellen vom aufbrausenden, jähzornigen Temperament des Kurfürsten berichtet, der seine Gesprächspartner mitunter sehr undiplomatisch behandelte. Nicht selten musste sein Vertrauter und wichtiger Mitarbeiter Otto von Schwerin (1616  –1679) vermittelnd eingreifen und die erhitzten Gemüter besänftigen. Ob es sich bei den Zornesausbrüchen Friedrich Wilhelms lediglich um gewiefte Verhandlungstaktik handelte oder doch in stärkerem Maß, als es die ältere Preußen-Forschung wahrhaben wollte, um Reaktionen eines gepeinigten Kranken, ist für eine Beurteilung seiner Persönlichkeit von nicht zu unterschätzender Relevanz. Der Lebensweg des Kurfürsten war jedenfalls steinig – politisch, familiär und eben nicht zuletzt auch gesundheitlich…


Autor: Prof. Dr. Michael Rohrschneider

Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 02/2020

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