Händel und die Herschels – der berühmte Komponist und die herausragende Astronomenfamilie sind die bekanntesten Deutschen, die im 18. Jahrhundert aus Hannover nach England übersiedelten. Georg Friedrich Händel, Friedrich Wilhelm Herschel und seine Schwester Caroline sind allerdings nicht die einzigen Protagonisten eines regen Kulturaustauschs während der Personalunion.
Die Zeit zwischen 1714 und 1837 markiert auch den Höhepunkt der „Anglophilie“ in Deutschland – jener geistigen Bewegung, in der sich die Deutschen Großbritannien (und hier vor allem England) zum Modell politischer Freiheiten und ökonomischer Leistungsfähigkeit, städtischen Kulturlebens und ländlicher Gartenkultur erkoren. Deutsche Schriftsteller erblickten in englischen Literaten von William Shakespeare bis zum Zeitgenossen Samuel Richardson Geistesverwandte, deutsche Philosophen und Naturwissenschaftler feierten Engländer wie John Locke und Schotten wie David Hume als Begründer aufgeklärten Denkens.
Englische Maschinen und landwirtschaftliche Geräte wie der 1785 patentierte gusseiserne Pflug wurden in deutschen Manufakturen und auf Gütern eingesetzt, findige Kaufleute boten den „gesitteten Ständen“ englische Produkte wie Wedgwood-Keramik an. Adlige Grundbesitzer ließen Landschaftsgärten im „englischen Stil“ anstelle der „französischen“ Barockgärten anlegen, und in Anlehnung an die neueste englische Mode begründete Herzog Franz I. von Mecklenburg 1793 in Heiligendamm das erste deutsche Seebad. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 05/2014.
Dr. Thomas Biskup