Schärfer könnte der Kontrast kaum sein: Das 2013 eröffnete „paläon“ wirkt mit seiner asymmetrischen Form und den schräg verlaufenden, spiegelnden Außenplatten wie ein futuristischer Eindringling mitten in der weiten Landschaft. Es ist kaum zu glauben, dass es hier um die Steinzeit geht und das Gebäude sensationelle Funde aus der Frühzeit des Menschen beherbergt.
Wir befinden uns nahe der Stadt Schöningen in der Norddeutschen Tiefebene, direkt neben der weit ausgreifenden Grube eines Braunkohle‧tagebaus. Vor rund 300 000 Jahren, am Ende einer kurzen Wärmeperiode innerhalb der Saale-Eiszeit, hatte sich hier nach dem Zurückweichen der Gletscher ein See gebildet. An dessen Ufer richtete eine Jagdgruppe ihren Lagerplatz ein, um ihre Beute für den Transport zu verarbeiten. Inmitten großer Mengen von Überresten, die vom Schlachten der Beute stammen, ließen die Jäger später einige ihrer Waffen zurück: mehrere bis zu 2,50 Meter lange hölzerne Wurfspeere. Durch eine Verkettung günstiger Umstände wurden der Lagerplatz und die Gerätschaften der Jäger vor der zerstörerischen Kraft späterer Eismassen bewahrt, bis sie 1994 durch Baggerarbeiten im Tagebau wiederentdeckt wurden. …
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Debora Pape