Am 3. September 1939 gegen 16 Uhr wurde in der Königinstraße unweit des Englischen Gartens in München eine junge Frau durch zwei Schüsse schwer verletzt. Vier Monate später, im Januar 1940, trägt man sie im Hafen von Folkstone in Südengland auf einer Trage von Bord einer Fähre. Unity Mitford ist wieder daheim: die Tochter eines britischen Lords und fanatische Nationalsozialistin, über die der britische Geheimdienst MI 5 sagte, „Unity Mitford ist mehr Nazi als die Nazis selbst“.
Die Titel, die der 1,80 Meter großen Blondine verliehen wurden, reichen von „Hitlers blonder Göttin“ bis zu „Miniatur von Maria Stuart“. Hermann Göring sah in ihr die schönste Frau, der er je begegnet sei, während der US-amerikanische Journalist Ernest Pope sie als die „gefährlichste Frau Münchens“ bezeichnete, der mancher seine Deportation ins KZ Dachau zu verdanken habe.
Unity Mitford war eine Figur, wie sie nur die 1930er Jahre hervorbringen konnten. Auf die schier endlose Party der „Goldenen Zwanziger“ folgte der Katzenjammer, und nicht wenige, die orientierungslos aus dem Taumel erwachten, suchten ihr Heil in politischen Extremen…
Autorin: Dr. Michaela Karl
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 11/2019