Ob Frau oder Mann, ob Europa oder Asien, ob kunstvoll geschliffener Diamant oder Ganzkörperbemalung mit Ockerfarbe – der Mensch hat nachweisbar seit rund 40 000 Jahren das Bedürfnis, sich zu schmücken. Bei Materialien, Formen und Techniken kennt die Kreativität kaum Grenzen. Als Erinnerungsstück, Rangabzeichen oder magisches Amulett erhielt Schmuck stets eine besondere Bedeutung, war Symbol für soziale oder religiöse Zusammenhänge.
Das Schmuckmuseum in Pforzheim ist nach eigenen Angaben das einzige Museum weltweit, das sich in solcher Qualität und solchem Umfang ausschließlich dem Schmuck widmet. Rund 2000 Exponate sind ausgestellt. Das älteste stammt aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., das jüngste ist kaum 15 Jahre alt.
Nicht ohne Grund gibt es ein solches Museum gerade in Pforzheim: Die Schmuckherstellung hat hier Tradition. Der „Goldstadt“ ist ein eigener Ausstellungsbereich gewidmet. Am Beginn steht ein Vertrag zur Einrichtung einer Uhrenmanufaktur im ört‧lichen Waisenhaus, den der badische Markgraf Karl Friedrich 1767 mit Unternehmern aus Frankreich und der Schweiz schloss. Pforzheim entwickelte sich zum Zentrum der deutschen Schmuckindustrie und ist noch heute die Stadt in Deutschland, in der das meiste Gold für Schmuck verarbeitet wird. …
Anna Joisten