Auf der Konferenz in Potsdam im August 1945 hatten sich die Alliierten auf die Oder-Neiße-Grenze geeinigt; damit fielen die Gebiete östlich dieser Grenze an Polen. Unmittelbar danach hatte der polnische Staat mit der massenhaften Zwangsaussiedlung der deutschen Zivilbevölkerung begonnen. Dennoch lebten im Jahr 1948 noch Tausende Deutsche innerhalb der neuen Grenzen
Polens, denn so mancher, der von sich aus gern Polen verlassen hätte, wurde daran gehindert. Woran lag das?
Im Nachkriegspolen hatte der Aufbau des zerstörten Landes oberste Priorität für die Regierung, wobei der Steinkohlenförderung, dem Hüttenwesen und der Metallindustrie eine große wirtschaftliche Bedeutung zukamen. Allerdings litten diese Sektoren nach dem Krieg unter einem massiven Fachkräftemangel. Infolge der NS-Vernichtungspolitik hatte Polen einen erheblichen Teil seiner Bevölkerung verloren; insbesondere unter der polnischen Elite waren die Verluste hoch. Die qualifizierten jüdischen Arbeitskräfte waren nahezu ausnahmslos ermordet worden. Unter den Überlebenden wiederum gab es unzählige Schwerstkranke und Invaliden. Die wirtschaftliche Notlage wurde noch dadurch verschärft, dass Hunderttausende Personen aus Oberschlesien, Ostpreußen und Niederschlesien durch die Rote Armee zur Zwangsarbeit in das ukrainische Donezbecken oder ins Landesinnere Russlands verschleppt wurden…
Autorin: Dr. Teresa Willenborg
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 11/2019