1911 gründete der protestantische Pfarrer und Sozialreformer Friedrich Siegmund-Schultze die „Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost“ (SAG). Seine Mitstreiter waren andere Theologen, Pädagogen und Studenten, die den Alltag der Arbeiter kennenlernen und ihnen humanistische Bildung und das „wahre Christentum“ nahebringen wollten. Sie alle verlegten ihren Wohnsitz vom wohlhabenden Westen in das Gebiet um den Schlesischen Bahnhof (heute Ostbahnhof), das wie kein anderes für bittere Not, Verbrechen und soziales Elend in Berlin stand. Sie wollten diesen Alltag hautnah miterleben und als „Arbeiterfreunde“ für den „einfachen, bedeutenden Menschen“, vor allem für Kinder und Jugendliche, neue Bildungsangebote bereithalten. …
Dr. Heike Talkenberger