Söldner sind eine gute Option für all diejenigen im Ringen um politische Macht, deren Kassen gut gefüllt sind. Das dachte sich vermutlich Nikomedes I., der sich mit der Revolte seines Bruders Zipoites herumzuschlagen hatte, kaum war er seinem Vater 280 v. Chr. auf den Thron des kleinasiatischen Königreichs Bithynien gefolgt. Kampferprobte Männer standen jenseits des Bosporus, nur einen Steinwurf von Bithynien entfernt, reichlich zur Verfügung, seit keltische Stämme unter ihren Führern Leonnorios und Lutatios in Thrakien eingefallen waren. Diese Bewegung war vermutlich Teil einer größeren Migration aus dem Raum der Pyrenäen, die keltische Gruppen im frühen 3. Jahrhundert v. Chr. nach Griechenland und Italien geführt hatte.
Etwa 10 000 Männer sollen mitsamt ihren Frauen und Kindern im Winter 278/77 v. Chr. über die Meerenge gesetzt sein, um für Nikomedes seinen Bruderkrieg auszufechten. So wurde das nordwestliche Kleinasien abermals zur Kampfzone. Hier hatte 281 v. Chr. mit der Schlacht auf dem Korupedion das finale Kräftemessen der Diadochen stattgefunden, in der sich mit Lysimachos und Seleukos die letzten beiden Überlebenden der Generation nach Alexander dem Großen gegenübergestanden hatten. Seleukos hatte den Sieg davongetragen und damit die Herrschaft über den asiatischen Teil des zerfallenen Alexanderreichs.
Autor: Prof. Dr. Michael Sommer
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