Am 24. Februar 1500 läuteten in der flandrischen Stadt Gent die Glocken. Im Prinzenhof war ein künftiger Herzog geboren worden. Er bekam den Namen Karl – nach Karl dem Kühnen, dem legendären Herzog von Burgund, seinem Urgroßvater. Schon bald nach seiner Geburt zeichnete sich ab, dass dieser Mensch einmal eine beispiellose Ämter- und Machtfülle in seiner Person vereinen würde. Für die Spanier ist er heute Carlos I., der erste König, in dessen Reich die Sonne nie unterging. Für die Deutschen ist er Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1530 –1556) und Gegenspieler Martin Luthers. Für die Flamen aber ist er ihr keizer Karel. Denn in den Niederlanden ist er geboren und aufgewachsen, und dort hat er mit 15 Jahren auch als Erstes die Regierung übernommen.
Zum Zeitpunkt von Karls Geburt gehörten die Niederlande erst seit kurzer Zeit zum habsburgischen Länderkomplex. Zuvor waren sie der wichtigste Teil von Burgund gewesen. Stammland und Namensgeber dieses Herrschaftsverbunds war zwar das Herzogtum Burgund im heutigen Ostfrankreich. Im Lauf des 15. Jahrhunderts erbte, eroberte oder kaufte der burgundische Herzog Phil‧ipp der Gute (1419 –1467) jedoch einen Großteil der niederländischen Provinzen, und das hatte zur Folge, dass der Schwerpunkt Burgunds nicht mehr in den ursprünglichen Gebieten im heutigen Frankreich lag, sondern in den wesentlich reicheren Niederlanden. …
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